Ausgehend von zwei Niedermooren in der Hellwegregion rückt die Schau das Thema Moor in all seinen Facetten ins Licht und spürt den unterschiedlichsten Nutzungsformen nach: Moor als Rohstoff, Heilmittel und Naturraum. Dabei verknüpft die Ausstellung die Historie der regionalen Niedermoore mit der Geschichte anderer Moore und verweist auf divergierende und gemeinsame Entwicklungen.
Als Heiltorf sorgte das schwarze Gold zu einer Blüte der Kureinrichtungen – über 3000 m3 wurden in Bad Sassendorf jährlich für Mooranwendungen abgebaut. Die Ausstellung bietet neben der Historie klassischer Mooranwendungen einen breiten Überblick über Produkte, die mit Torf hergestellt werden. Dabei überrascht die Vielseitigkeit der Produkt- und Einsatzpalette dieses Stoffes und verrät, warum es auch heute noch berechtigt den Titel als „schwarzes Gold der Erde“ trägt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem (Nieder-)Moor als Paradies der Artenvielfalt und des Klimaschutzes.
Die Ausstellung zeigt Werke der Künstlerinnen Silvia Klara Breitwieser und Ingrid Elsa Maria Ogenstedt sowie des Künstlers Max Schmelcher. Unterschiedliche Positionen und Herangehensweisen – ein besonders Material. Die Bedeutung des Moores als Archiv der Natur, in dem Objekte und Geschichten verwebt und archiviert sind, finden in den Werken der Künstler ebenso einen Platz wie die lebendigen Kräfte, die in den Tiefen des organischen Materials Torf schlummern und die Arbeiten prägen.
Ein großer Dank gilt allen Kindergartenkindern des St. Christophorus Kindergartens in Bad Sassendorf-Ostinghausen. Sie alle sind kleine Woeste-Experten, denn der Kindergarten liegt direkt neben dem Niedermoor. Regelmäßig durchstreifen sie die Woeste, um dort in der Natur die Tiere und Pflanzen zu beobachten.
Für die Sonderausstellung haben die Kinder den Storch Hugo und seine Geschichte entwickelt: Hugo ist ein Storch, der in der Woeste lebt und in einem Jahr viele Dinge erlebt: einen Unfall, die rosarote Brille eines Verliebten, die Freude über neue Freundschaften und die leckersten Speisen in der Woeste.
Die Geschichte des Storches haben die Kinder zusammen mit den Erzieher*innen entwickelt, ausformuliert und grafisch mit einer Bildstrecke gestaltet. Sie liegt im Museum aus und kann von den Besucher*innen mit nach Hause genommen werden.
Die einzelnen Stationen von Hugos Geschichte werden in der Ausstellung auch in Form einer Bildgeschichte erlebbar – können aber auch in der App gelesen werden. Ein Highlight ist Hugos Storchennest, in dem auch noch drei kleine Storchenbabys zu finden sind.
Die neue Klanginstallation des monas‘ (collective for enviromental art) in den Westfälischen Salzwelten
Es gurgelt, es pocht, es dröhnt und schmatzt – mal laut, mal leise und in unterschiedlichster Rhythmik. Die Klanginstallation des monas‘ (collective for enviromental art) aus Ludwigsburg um den Klangkünstler Kurt Holzkämper bringt den Klang europäischer Moore in die Ausstellung.
Jedes Moor spielt einen eigenen Sound, ähnlich einer einzigartigen Signatur. Der Klang entsteht aus biochemischen Prozessen im wassergesättigten Bereich sowie aus der Entstehung und Verteilung von Gasen wie Methan und Co2 – von einem Instrument oder Menschenhand wird keiner der Klänge erzeugt. Das Moor spielt seine Melodie selbst.
Die Klanginstallation macht den aktuellen Zustand unserer Moore für Besucher*innen hörbar und sensibilisiert für den Klima- und Naturschutz. Die ausgestellten Kunstwerke treten in einen Dialog mit der Klanginstallation und bieten ein Erlebnis, bei dem mehrere Sinne angesprochen werden.
Der Dokumentarfilm „Moore hören“ von Sabine Willmann (Regie) und Oliver Heise (Schnitt) bietet vertiefende Informationen zu dem Projekt: https://www.monascollective.com/media
jeden 1. Sonntag im Monat, 16 Uhr
Gruppenführungen durch die Sonderausstellung auf Anfrage.
Anmeldung zu den Workshops unter 02921 9433435 oder per
E-Mail an info@salzwelten.de